Grundsätzlich liegt immer dann eine Mangelernährung vor, wenn
• der Betreffende weniger Nährstoffe aufnimmt, als er
• die Nährstoffverwertung gestört ist und es zu unkontrolliertem Abbau von Körpersubstanz kommt.
Mangelernährung in unserer Gesellschaft?
Wir als Winckelmann-Homecare-Team betreuen in unserer täglichen Arbeit auch Patienten, die unter Mangelernährung leiden. Die Gefahr, dass sich eine medizinisch relevante Mangelernährung entwickelt, besteht vor allem bei schweren akuten oder chronischen Erkrankungen. Aber auch in Lebenskrisen und anhaltenden Belastungs- oder Stresssituationen kann sich der Ernährungszustand verschlechtern. Auf folgende Patientengruppen muss daher in der medizinischen Betreuung ein besonderes Augenmerk gelegt werden, um eine Mangelernährung nicht zu übersehen. Ältere Menschen sind besonders gefährdet – nachlassender Appetit sowie Geschmacksveränderungen beziehungsweise Kau- und Schluckprobleme, die mit zunehmendem Alter auftreten können, sind hierfür die häufigsten Ursachen. Weitere wichtige Risikogruppen sind chronisch Kranke, arme oder sozial isolierte Menschen und Patienten, die vor kurzem aus dem Krankenhaus entlassen wurden. Zudem haben im Wachstum befindliche Menschen, wie Säuglinge oder Jugendliche, aber auch schwangere Frauen einen höheren Nährstoffbedarf und sind daher anfälliger für die Auswirkungen einer unzureichenden Ernährung.
Erkennen einer Mangelernährung
Eine Mangelernährung, bei der der Körper zu wenig Nahrungsbestandteile erhält, kann sich mit den folgenden Symp-tomen äußern:
• Gewichtsverlust, Blässe, Schwäche, Müdigkeit,Schlaflosigkeit,
• verminderte Leistungsfähigkeit und Antriebsarmut
• Veränderungen und Beschwerden im Bereich aller Gewebe und Organe des menschlichen Körpers.
Besteht der Verdacht einer Mangelernährung, kann ein kurzer, aus zwei Fragen bestehender, Selbsttest durchgeführt werden.
1. Haben Sie während der vergangenen drei Monate ungewollt Körpergewicht verloren?
2. Haben Sie in den letzten Wochen weniger als sonst gegessen?
Werden beide Fragen mit „Ja“ beantwortet, sollten Maßnahmen eingeleitet werden.
In erster Linie ist ein Arztbesuch zur Ursachenerkennung wichtig und in einem ausführlichen Gespräch mit mir können Beschwerden, Veränderungen der Lebenssituation, Nahrungszusammenstellung, Beschwerden beim Kauen und Schlucken, Stuhlverhalten, Krankheiten und Behandlungen erkannt und zusammengetragen werden. Mit Hilfe verschiedener Fragebögen kann ich einen Anfangsverdacht der Mangelernährung feststellen und ggf. den Schweregrad ermitteln. Diese Bestimmung des Schweregrades der Mangelernährung hilft dem Arzt beim Planen des weiteren Vorgehens. Das oberste Ziel ist, dass der Körper wieder eine ausreichende Menge aller Nahrungsbestandteile erhält und sein Energiebedarf gedeckt wird. Mit einem geeigneten Speiseplan, der für eine ausgewogene Ernährung sorgt, wäre der 1. Schritt getan. Eine ausreichende Trinkmenge von mindestens 1,5 bis 2 Litern pro Tag ist anzustreben. Oft reichen die einzelnen Maßnahmen zur Behandlung einer Mangelernährung nicht aus. In einigen Fällen ist der Einsatz von Trinknahrung oder künstlicher Ernährung notwendig.
Unser Homecare-Team ist der geeignete Ansprechpartner zur Unterstützung bei der Behandlung von Mangelernährung – im Zusammenwirken mit Ihrem Arzt – beraten wir Sie gerne.