In den Wintermonaten ist vitaminreiche Kost ganz besonders gefragt. Eine willkommene Bereicherung des häuslichen Speisezettels sind seit eh und je Wildfrüchte. Sie haben reichlich Vitamine und Mineralstoffe, ohne die eine gesunde Ernährung des Menschen gar nicht denkbar wäre. Und außerdem lassen sich aus ihnen schmackhafte Kompotte, Säfte, Gelees und Marmeladen herstellen, die sozusagen auf die „süße Art“ zur Gesundheitsförderung beitragen können. Wer kann schon einer „Blaubeersuppe mit Grießklößen“ oder einem Frühstücksbrot mit Brombeer-Gelee widerstehen? Aber auch Säfte können es ganz schön in sich haben. So gilt der Sanddorn, seines hohen Vitamin-C-Gehaltes wegen, als wertvoller Vitamin-Spender. Aus den reifen Früchten des Schwarzen Holunders, der früher auch „Flieder“ genannt wurde, lässt sich durch Dampfentsaftung ein Saft zubereiten, der, neben anderen Verwendungsmöglichkeiten, in der Volksmedizin als Hausmittel zur unterstützenden Behandlung von Erkältungskrankheiten bekannt ist.
BROMBEEREN
Sie haben es in sich. Brombeerhecken liefern mitunter eine reichliche Ernte. Der Aufwand lohnt sich, wenn ihnen auch schwerlich beizukommen ist. Die Brombeere liefert vor allem die Mineralstoffe Calcium, Kalium, Phosphor und eine Reihe von Vitaminen. Sie ist äußerst schmackhaft und kann zur Konservierung zu Kompott, Marmelade, Gelee oder Saft verarbeitet werden. Die Früchte wirken stopfend, weshalb sie unterstützend bei Durchfallerkrankungen Anwendung finden. Brombeerblätter werden ihrer adstringierenden Wirkung wegen in Haustee-Mischungen eingesetzt.
SCHWARZER HOLUNDER
Gesundheit aus der Flasche. Der Schwarze Holunder ist für seine heilende Wirkung bei fieberhaften Erkältungskrankheiten bekannt. Nicht die einzigste, aber wohl eine der schmackhaftesten Varianten zur Bereitung eines Wintervorrats ist die Verarbeitung zu Holundersaft. Dazu werden abgestreifte, reife Holunderbeeren gemeinsam mit Zucker (auf 1kg Beeren ½ kg Zucker) im Entsafter erhitzt. Der Saft ist heiß abzufüllen, die Flaschen müssen sofort verschlossen werden. Mit Gewürznelken und Zimt verfeinert, ist der Saft als Heißgetränk ein schmackhafter und wohltuender Gesundheitstrank.
SANDDORN
Ein vitaminreiches Kraftpaket. Die reifen orangeroten Scheinbeeren des Sanddorns enthalten einen hohen Anteil Askorbinsäure (Vitamin C). Sie gelten daher besonders als Vitaminspender. Die Anwendung des Saftes wird vor allem während der Schwangerschaft und Stillzeit, bei Erkältungskrankheiten, aber auch in Stresssituationen empfohlen. Sanddorn lässt sich zu Gelee, Sirup oder Marmelade verarbeiten. Heißverfahren sind dem Kaltauspressen vorzuziehen, da frischer Sanddornsaft schnell in Gärung übergeht. In den skandinavischen Ländern werden die Beeren zu Fischbrühe gereicht.
SCHWARZDORN
Dunkelblaue Verführer. Der Schwarzdorn, auch als Schlehe bekannt, galt im Mittelalter als bevorzugtes Heilmittel für die unterschiedlichsten Beschwerden. Der Aufguss von Schlehenblüten wurde als Blutreinigungs-, Abführ- und Magenmittel verwendet. Dem Sirup aus Schlehenblüten sagte man eine heilende Wirkung bei Katarrh und Lungenleiden nach. Schlehenwein, ein damals offenbar sehr verbreiteter Haustrunk, wurde als harntreibendes Mittel gebraucht. Aus den reifen Früchten lässt sich Marmelade, Sirup, Saft oder Likör zubereiten.
(jr); Fotos: Rozynek