Wege, die in die Zukunft führen, liegen nie als Wege vor uns.
Sie werden zu Wegen erst dadurch, dass man sie geht. (Franz Kafka)
Ist doch klar, war mein erster Gedanke. Dennoch stellt uns diese Wahrheit immer wieder vor große Herausforderungen. Wie oft stellen wir uns die Zukunft vor und gehen mit unseren Gedanken dabei in ganz verschiedene Richtungen. Alles, was dabei herauskommt, sind Träume. In der Welt meiner Gedanken kann die Zukunft rosarot oder tiefschwarz aussehen.
Wer einen geliebten Menschen verloren hat, kann sich oft gar keine Zukunft vorstellen. In den Gedanken ist dann eine große Leere. Außerdem fällt es schwer, an die Zukunft zu denken. Viel lieber möchte man noch an dem Gewohnten festhalten, das plötzlich zur Vergangenheit geworden ist. Dann scheint die Zeit stillzustehen.
Dabei dreht sich die Welt weiter. Die Sonne geht unter und wieder auf, immer und immer wieder. Irgendwann kommt die Einsicht, dass sich die Zeit nicht festhalten lässt. Bei aller Trauer ist es wichtig, bewusste Schritte zu gehen.
Vielleicht sind Sie am Beginn noch zaghaft und unsicher, weil Sie den Weg nicht sehen. Dann denken Sie an die Worte von Franz Kafka. Sie haben eine Zukunft und können sie durch bewusste Schritte gestalten.
Im Urlaub war ich mit einem Mann an einer Steilküste unterwegs. Es ging viele Kilometer mit dem Rad ganz nah am Abgrund entlang. Ein unbequemer Weg wurde zur schönsten Tour. Wie gut, dass wir nicht bei der Überlegung stehen geblieben sind, dass wir da einmal hinfahren müssten.
Ich möchte Ihnen Mut machen, neue Schritte zu wagen und damit Wege in die Zukunft zu gehen. Nehmen Sie wertvolle Erinnerungen mit. Sie sind wie eine Jacke, die vor Wind und Regen schützt.
Dorothee Oesemann – Trauerrednerin – Trauerbegleiterin
Tel.: 03931 257042 – Mobil: 0163 1397050
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