Den eigenen Weg durch die Trauer finden
„Früher habe ich mit meinem Mann am Freitag um 18:00 Uhr zusammen eine Flasche Bier getrunken“; erzählt Frau M. „Es ist mir fast peinlich, das zu sagen, aber wissen Sie, was ich jetzt mache? Ich gehe auf den Friedhof, trinke meine Flasche ganz in Ruhe, während ich seine auf dem Grab ausleere.“
Mich berührt die Ehrlichkeit von Frau M., die es geschafft hat, ein partnerschaftliches Ritual über den Tod des Mannes hinaus zu pflegen. Damit stellt sie sich einerseits der Realität der Trennung und spürt doch eine besondere Verbindung. Das Wochenende beginnt wie immer und doch ganz anders.
Jeder muss seinen Weg durch die Trauer finden.
Nach einem Verlust spüren Menschen sehr oft die Erwartungen aus dem Umfeld. Sie sind nicht so verzweifelt, wie sie es sein sollten? Das verunsichert Freunde und Bekannte ebenso, wie eine tiefe Trauer nach zwei, drei oder zehn Jahren. „Irgendwann ist es aber auch mal gut mit der Trauer“, ist eine verbreitete Meinung. Das ist ein Trugschluss. Der Verlust durch den Tod ist für Hinterbliebene ein Verlust auf Lebenszeit. Nach und nach wird nicht mehr der ganze Alltag davon bestimmt. Dennoch gibt es immer wieder Momente, in denen er wie am ersten Tag präsent ist. Wer der Trauer Raum gibt, wird mit ihr leben lernen. Trauer ist ein Teil des Lebens. Sie sind nicht selbst betroffen? Wenden Sie sich nicht irritiert ab, wenn ein Trauernder unerwartet mit dem Verlust umgeht. Hören und spüren, was das Gegenüber braucht, ist die größte Hilfe für Menschen, die ihren Weg in der neuen Situation finden müssen.
Dorothee Oesemann, Trauerrednerin – Trauerbegleiterin
Momente, die man nie vergisst. Wege zum persönlichen Abschied
Ein bewusstes Abschiednehmen ebnet den Pfad zur Versöhnung mit dem Tod eines lieben Angehörigen. Mit dem was ist, was war und was einmal sein wird.Wir legen sehr viel Wert darauf, einen persönlichen Rahmen für diese Momente zu schaffen und arrangieren sie mit Ihnen genauso, wie Sie es wünschen. Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie brauchen, und gestalten Sie diese Augenblicke nach Ihren Vorstellungen, denn sie zählen später zu Ihren kostbarsten Erinnerungen. Möchten Sie eine stimmungsvolle Atmosphäre mit Kerzenschein schaffen? Dem Verstorbenen ein Gedicht vorlesen? Ihm ein Foto oder einen anderen persönlichen Gegenstand mit auf seine Reise geben? Wir machen nahezu alles für Sie möglich.
Sie können z. B.:
• die Lieblingsblumen des Verstorbenen auf seinen Sarg legen und ihm ein Lied vorspielen, das er immer gerne gehört hat,
• dem Verstorbenen ungestört Ihre Gedanken mitteilen,
endlich das sagen, was Sie ihm schon immer sagen wollten,
• den Sarg/die Urne bemalen, allein oder gemeinsam mit
anderen Angehörigen,
• den Moment des Abschieds für immer fotografisch festhal-
ten (oder von uns fotografieren lassen),
• oder, oder, oder…
Das Trauern am offenen Sarg, sei es zu Hause oder im Abschiedsraum, ist für viele die bevorzugte Art, sich dem Verstorbenen ein letztes Mal von Angesicht zu Angesicht zu widmen. Eine Zeit der Zwiesprache und Besinnung an gemeinsame Jahre und Erlebnisse. Ein guter Weg, seelischen Frieden zu finden.
Manchen Menschen fällt es leichter, sich von ihren Angehörigen oder Freunden am geschlossenen Sarg zu verabschieden. Zu schmerzvoll wäre es für sie, das Gesicht des Verstorbenen noch einmal zu sehen, gerade nach Unglücksfällen. Auch diesen Moment der Besinnung können Sie bei uns in ruhiger Atmosphäre verbringen.
Ebenso kann ein Verabschieden an der Urne, sei es in unseren Abschiedsräumen, in der Friedhofskapelle oder bei der Urnenbeisetzung am Grab, der richtige Weg sein. Sie allein entscheiden, was Ihnen gut tut.