Es ist August. Die Ferien haben begonnen. Die Verkehrsnachrichten sind geprägt von Reisewellen, die auf den Autobahnen regelmäßig zu Staus führen. Obwohl überall Baustellen die Reise erschweren, lassen sich die Menschen nicht davon abhalten. Was zieht uns in die Ferne?
Es sind die besonderen Momente an fremden Orten. Der Blick vom Gipfel eines Berges nach stundenlangem Aufstieg oder ein Bad in einem glasklaren See bleiben fest in der Erinnerung verankert.
Gönnen Sie sich in der Trauer solche Auszeiten für die Seele oder denken Sie, dass das unpassend wäre?
Steigen Sie doch auf einen Berg und blicken in die Weite oder setzen sich in ein Straßencafè und genießen einen Cappuccino. Lassen Sie einmal einen ganz anderen Wind um Ihre Nase wehen und atmen tief durch. Wie ein Ausdauersportler brauchen Sie regelmäßig Pausen für die Stärkung. Das bedeutet ja nicht, dass Sie den Menschen vergessen haben, um den Sie trauern.
Für den Urlaub gibt es wertvolle Rituale. Eine Bekannte bringt von jedem Urlaubsort einen Stein für das Grab ihres Vaters mit. Andere nehmen einen Lieblingsgegenstand des Verstorbenen mit und machen damit ein Urlaubsfoto. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. So spüren Sie, dass Sie leben und integrieren die Trauer in die schönen Momente.
Um der Seele so eine Atempause zu gönnen, ist nicht immer ein Ortswechsel notwendig. Gute Begegnungen und wertvolle Gespräche, ein Spaziergang oder eine Radtour können auch am Heimatort zu besonderen Momenten werden.
Lassen Sie sich nicht von der Dauerbaustelle Trauer abhalten und machen Sie sich auf den Weg. Es wird Ihnen guttun, wenn Sie aus dem Kreis ausbrechen, in dem Sie sich sonst bewegen. Natürlich kann es auf dem Weg Verzögerungen geben, und so ein Stau führt manchmal an die Grenzen der Geduld. Wer sich ein Ziel gesteckt hat, wird sich dieser Herausforderung stellen. Wer sich auf den Weg macht, will ankommen und wird am Ende belohnt.
Wer schöne Momente zulässt, kommt wieder in sein Gleichgewicht und kann die kommenden Herausforderungen mit neuer Kraft meistern.
Ich werde an der Ostsee sitzen und am weiten Meer zur Ruhe kommen, wenn dieses Magazin erscheint. Auch Trauerbegleiter brauchen eine Auszeit, um Kraft zu schöpfen. Ab 11. August bin ich dann mit neuer Kraft für Sie da. Rufen Sie mich an, wenn Sie ein Gespräch wünschen. Sie müssen den Weg durch die Trauer nicht allein gehen.
Dorothee Oesemann
Trauerrednerin – Trauerbegleiterin
Was im Sterbefall zu tun ist
Arzt rufen
Ist Ihr Angehöriger zu Hause gestorben? Dann rufen Sie einen Arzt.
Totenschein ausstellen lassen bei einem (Haussterbefall)
Nur Ärzte dürfen einen Totenschein ausstellen. Achtung: Der Totenschein darf höchstens EUR 76,56 kosten. Andernfalls liegt ein Verstoß gegen die Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) sehr nahe.
Kontakt zum Bestattungsunternehmen aufnehmen
Abendstern Bestattung erreichen Sie rund um die Uhr unter 03931/675826.
Wichtige Unterlagen zusammenstellen
Auch wenn‘s schwer fällt. Stellen Sie wichtige Unterlagen zusammen: Personalausweis, Geburtsurkunde und Heiratsurkunde. Bei verwittweten Personen die Sterbeurkunde sowie den Totenschein des bereits verstorbenen Partners. Suchen Sie nach einem Testament, einer Verfügung für den Todesfall oder anderen schriftlich niedergelegten Willenserklärungen für das Lebensende.
Freunde und weitere Angehörige informieren
Bleiben Sie nicht alleine mit Ihrer Trauer. Geben Sie Bescheid und suchen Sie Beistand bei Freunden und weiteren Angehörigen.
Arbeitgeber und Versicherungen benachrichtigen
Melden Sie den Sterbefall bei Arbeitgeber und ggfs. beim Berufsverband. Informieren Sie Krankenkasse, Lebens- und Unfallversicherung.